Der Weg in O Cebreiro
Die Pilgerverbände des Jakobswegs
Ihre Ursprünge und Entwicklung
1950 wurde in Paris die erste Gesellschaft der Freunde von Santiago de Compostela gegründet.

Am 25. Juli 1950 wurde von einer kleinen Gruppe Historiker, Kunsthistoriker, Archivaren und Spezialisten in mittelalterlicher Literatur in Paris die Gesellschaft der Freunde von Santiago de Compostela gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Jean Babelon, Georges Gaillard, René de La Coste-Messelière und Jeanne Vielliard.
Der doppelte Zweck der ersten Pilgervereinigungen war eindeutig: Die Untersuchung und Erschließung der Geschichte, Kunst und Literatur im Zusammenhang mit den Pilgerfahrten nach Santiago und in der Unterstützung der Pilger
Das gemeinsame Anliegen bestand im Interesse an der langen Geschichte der Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela, ihre Ausdrucksformen und die Rolle, die sie für die Entwicklung Europas spielten. Den von dieser ersten Gruppe der „Freunde von Santiago“ erstellten Gesellschaftsstatuten, die auch heute noch für die Société Française des Amis de Saint Jacques de Compostelle gelten, liegt ein doppelter Zweck zu Grunde. Er besteht in der Untersuchung und Erschließung der Phänomene in Geschichte, Kunst und Literatur im Zusammenhang mit Pilgerfahrten nach Santiago und in der Unterstützung der Pilger auf ihrer Reise.
1962 wurde in Spanien ein ähnlicher Verband gegründet; und zwar in der Ortschaft Estella. Im Heiligen Jahr 1965 wurde von der französischen Vereinigung in Paris eine Ausstellung über den Jakobsweg organisiert und ein internationaler Kongress abgehalten. Es war die erste Saat der Verbände, die sich später über ganz Europa und im 21. Jahrhundert auch auf alle fünf Kontinente erstrecken sollte.
Die globale Präsenz
Im Jahrzehnt zwischen 1980 und 1990 entstanden überall in Europa Verbände.

Das Vereinswesen im Umfeld des Jakobswegs zeigte ab den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts einen erheblichen Anstieg. 1981 entstand in Perugia, Italien, die Confraternita di San Jacopo di Compostella. 1983 wurde in England die Confraternity of St. James ins Leben gerufen. Im Februar 1987 wurde die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft in Deutschland gegründet. Das gleiche spielte sich in vielen anderen Ländern ab, beispielsweise in Belgien, den Niederlanden usw.
1987 verlieh der Europarat in Straßburg dem Jakobsweg die Auszeichnung als erste europäische Kulturroute aufgrund der Stärke, die das Phänomen des Pilgerwegs für die kulturelle Einigung des Kontinentes darstellt
Das Jahr 1987 war wesentlich für die Wiederaufnahme des modernen Jakobus. In Jaca wurde der erste Internationale Kongress der Freundeskreise des Jakobswegs abgehalten und der Spanische Dachverband für die einzelnen Jakobusgesellschaften gegründet.
Vom Europarat in Straßburg wurde im gleichen Jahr, 1987, dem Jakobsweg die Auszeichnung als erste europäische Kulturroute aufgrund der Stärke, die das Phänomen des Pilgerwegs für die kulturelle Einigung des Kontinentes darstellt, verliehen. Um das Jahr 1990 erlebte die Jakobus-Bewegung nicht nur einen enormen Aufschwung, sondern auch eine Veränderung in seiner Außendarstellung. Um dieses Jahr entstanden erstaunlich viele Freundeskreise von Santiago de Compostela und des Jakobswegs, und zwar nicht nur in den ursprünglichen Ländern der Bewegung, sondern auch in allen Teilen der Welt mit eigenen Abzeichen und Statuten.
Die Aufgaben
Die wichtigste Aufgabe der Freundeskreise besteht in der Untersuchung und Ausschilderung der einzelnen Pilgerwege. Ferner auch die Einrichtung und Verwaltung von Herbergen.

Die Ausschilderung, Pflege und der Schutz der Jakobswege ist die bestimmende Aufgabe, die von den einzelnen europäischen Freundeskreisen durchgeführt wird. Dies beginnt zunächst mit dem Anbringen der gelben Pfeile und führt bis zum Einsatz weiterer beständiger Symbole.
Ähnlich wie bei mittelalterlichen und modernen Bruderschaften werden von den Vereinigungen auch Veranstaltungen für die Mitglieder abgehalten, dazu gehören regelmäßige Treffen, Wanderungen und gemeinsame Essen
Ein anderer wichtiger Zweck der Verbände besteht in der Einrichtung und Verwaltung von Herbergen. Ferner in der Wartung und Förderung der Kulturgüter in den Regionen, die an den Pilgerweg grenzen, einschließlich des Betriebs von Studienzentren zur Verbreitung des historischen und künstlerischen Phänomens der Pilgerfahrten.
Ähnlich wie bei mittelalterlichen und modernen Bruderschaften werden von den Vereinigungen auch Veranstaltungen für die Mitglieder abgehalten, dazu gehören regelmäßige Treffen, Wanderungen, gemeinsame Essen, die Herausgabe von Informationsbroschüren, die Feiern zum 25. Juli und kulturelle Veranstaltungen. Alle diese Ereignisse werden von freiwilligen Helfern organisiert.
Versammlungen und Aktualität
Die Freundeskreise des Jakobswegs sind heute auf allen fünf Kontinenten vertreten und es vergehen kaum Monate, in denen nicht neue gegründet werden.

Die Freundeskreise des Jakobswegs sind heute auf allen fünf Kontinenten vertreten und es vergehen kaum Monate, in denen nicht neue gegründet werden. Ihre Priorität besteht in der Unterstützung der Pilger, denen sie die Pilgerurkunde, Informationen und gelegentlich Übernachtungen ermöglichen.
Im Juni 2015 fand in Santiago das Erste Internationale Treffen der Freundeskreise des Jakobswegs in Galicien statt, an dem 157 Verbände aus allen fünf Kontinenten teilnahmen
Darüber hinaus widmen sie sich der Pflege der Wegstrecken und des Kulturguts um den heiligen Jakobus. Viele Verbände behalten auch das ursprüngliche Ziel im Auge, d. h. das Studium der Geschichte, Kunst und Literatur der Pilgerschaften. In diesem Sinne soll auch daran erinnert werden, dass weltweit neben den Vereinigungen auch verschiedene compostelanische Studienzentren, beispielsweise in Frankreich und Italien bestehen, in denen wissenschaftliche Artikel und Schriften veröffentlicht werden sowie Kongresse organisiert werden und Pilger Rat und Hilfe erhalten.
Zum Jakobsweg gibt es spezialisierte Bibliotheken, Zeitschriften wie Compostellanum, Compostelle, Compostella und Ad limina, und Museen über Pilgerfahrten. Von der Gesellschaft S. A. de Xestión do Plan Xacobeo wurde andererseits das Internationale Komitee für Experten des Jakobsweges wiederbelebt, dem derzeit Fachleute aus Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien, England und Portugal angehören, und von dem regelmäßig internationale Kongresse in Compostela abgehalten werden.
Im Juni 2015 fand in Santiago das Erste Internationale Treffen der Freundeskreise des Jakobswegs in Galicien statt. Dort waren 28 Länder, die von 157 Verbänden vertreten wurden, eingeschrieben. Insgesamt gibt es 350 Vereinigungen weltweit. 60% von ihnen befinden sich außerhalb Spaniens.